
Die Zeiten, in denen man im grell beleuchteten Büro zwischen Monitoren und lieblos ausgewählten Plastikpflanzen saß, sind endlich vorbei. Heute arbeiten wir vom Café aus, im Homeoffice oder in kreativ eingerichteten Großraumbüros, in denen man mit dem frischen Kaffee oder einem Sprudelwasser kurz auf dem Balkon Pause machen kann. Offene Räume und flexible Strukturen findet man dabei besonders im Start-up, einem modernen Betriebskonzept, das die Bürokultur in den letzten Jahren stark geprägt hat. Hier wird Innovation bewusst gefördert und Teams arbeiten kreativ und dynamisch zusammen. Doch wie spiegelt sich diese Kultur im Büro wider?
Miteinander statt abgeschottet
Spätestens seit der Pandemie wissen wir, dass man nicht unbedingt im gleichen Raum sitzen muss, um effizient miteinander zu arbeiten. Hybride Modelle und die Arbeit im Homeoffice sind schließlich fast in allen Branchen mittlerweile Standard. Das bedeutet aber auch, dass das Zusammenkommen im Büro heute anders genutzt wird als noch vor den 2020ern. Trifft man sich im Büro, dann dient das häufig ganz bewusst der Kollaboration an einem gemeinsamen Projekt, und man ist eingeladen, tatsächlich miteinander zu kooperieren, anstatt bloß separat an den jeweiligen Schreibtischen zu sitzen. Und wenn es gar kein eigenes Büro gibt, werden einfach Co-Working-Spaces angemietet. Hier werden Arbeitsplätze geteilt und flexibel gemietet. Für junge Firmen bedeutet das, dass sie Kosten sparen, schnell vernetzt sind und die gemeinschaftliche Atmosphäre genießen können, wenn sie sich im Hub treffen.
Der Schritt zum eigenen Hub
Mit dem Wachstum der Start-ups verändert sich auch ihr Anspruch an die eigenen Räume. Viele Unternehmen ziehen nämlich nach den ersten Jahren aus dem Co-Working-Space aus und gestalten ihr eigenes Büro. Doch so ein modernes Büro folgt schon längst nicht mehr den klassischen Mustern mit Flur, Einzelbüros und geschlossenen Türen – insbesondere, nachdem die Mitarbeiter bereits an die unkonventionellen Co-Working-Spaces gewöhnt sind. Deshalb wird hier nun ganz bewusst die Unternehmenskultur verkörpert. Räume werden zur Visitenkarte der Marke und zu einem Ort, an dem Ideen gedeihen können. Das Büro wird so zum hybriden Hub, das Elemente von Arbeitsstätte, Café und Community-Treffpunkt verbindet.
Kreative Gestaltungselemente
Die Gestaltung solcher Hubs ist bewusst offen. Große Gemeinschaftsflächen lösen kleine Einzelbüros ab, damit Ideen schnell geteilt werden können. Statt starrer Strukturen entstehen flexible Räume, die sich mit mobilen Wänden und flexiblen Möbeln an neue Anforderungen anpassen lassen. Sitzsäcke, Sofas und Lounges sind inzwischen völlig normal und auch technisch sind diese Büros bestens ausgestattet. Highspeed-Internet ist selbstverständlich, große Screens für Präsentationen ebenso. Manche Unternehmen experimentieren sogar mit VR-Tools, um Produkte und Konzepte erlebbar zu machen.
Pausen als Teil der Kultur
Mindestens genauso wichtig wie die Arbeitsbereiche selbst sind heute die Pausenräume. Start-ups haben schließlich verstanden, dass kreative Leistung nur entsteht, wenn es auch Gelegenheit zur gemeinsamen Erholung und zum Austausch gibt. Kleine Küchen, Kaffeebars und offene Aufenthaltsräume werden zum Herzstück vieler Büros, in denen man sich spontan trifft, auch wenn man nicht direkt zusammenarbeitet. Ein Getränkekühlschrank mag dabei wie ein Detail wirken, doch er unterstreicht die Kultur. Denn er steht für unkomplizierte Versorgung bei Teammeetings, für Erfrischungen bei Brainstormings oder für das Bier nach Feierabend. Auch eine Obstschale, an der sich jeder bedienen kann, sorgt für ein wohnliches Gefühl am Arbeitsplatz. Diese Elemente sind heute ein ganz normaler Bestandteil eines modernen Büros, und das ist auch gut so.
Start-ups als Trendsetter
Dass Start-ups unsere Erwartungen an Büros revolutioniert haben, ist nicht verwunderlich. Diese Orte sind längst mehr als Arbeitsräume. Sie sind Treffpunkte für Gemeinschaft und der Motor für Ideen. Außerdem dienen sie als Ausdruck einer Unternehmenskultur, die auf Offenheit, Kreativität und Dynamik setzt.